Abstimmung im Internet

95 Prozent: Martin Winkler neuer SPÖ-Chef in OÖ

Oberösterreich
16.06.2025 19:00

Genossen aus ganz Oberösterreich stimmten großteils via Internet über den neuen starken Mann an der SPÖ-Parteispitze ab. Martin Winkler (61) erreichte 95 Prozent Zustimmung und übernimmt die Partei, die bei der Wahl 2021 nur noch 18,6 Prozent Zustimmung bekam.

Der frühere Unternehmensberater betrat die politische Bühne in Oberösterreich keinesfalls leise: Politikern aus der FPÖ unterstellte der 61-Jährige gleich einmal, dass sie es nicht können – etwa Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner, den Winkler wegen des Brücken-Dilemmas in Mauthausen scharf kritisierte und ihn seither „Stau-Landesrat“ nennt.

Selbstbewusster Ex-SJ-Chef
In Richtung ÖVP trat der frühere Chef der Sozialistischen Jugend (SJ) ebenfalls recht resch und selbstbewusst auf. Winkler empfahl in einem Interview mit der „Krone“ Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), auf seine Kompetenz in Energiefragen zu setzen. Ab 3. Juli gibt es formell auch die Möglichkeit dazu, wird der künftige Ober-Sozialdemokrat doch den frei werdenden Platz von Michael Lindner in der oberösterreichischen Landesregierung einnehmen.

Die größte Hürde dafür hat Winkler jetzt genommen. Laut Statut der SPÖ ist es notwendig, die Personalie Winkler von den Mitgliedern abzusegnen. Die Mitglieder entschieden bis Montag über seine Wahl. Er bekam 95 Prozent Zustimmung.

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Ich bin tief bewegt von diesem Vertrauensvotum. Die breite Zustimmung ist für mich ein klarer Auftrag – und Antrieb zugleich. Ich werde alles tun, um diesem Vertrauen gerecht zu werden.

Martin Winkler, designierter SPÖ-Chef

Die SPÖ veranstaltet erst Mitte September ihren Parteitag in Linz, wo sich Winkler dann als einziger Kandidat der Wahl der Delegierten stellt. Dass er so viel Zustimmung erhielt, freut den Kandidaten natürlich. Zur „Krone“ sagte Winkler Montagabend am Rande einer Feier, die die Partei für ihn in ihrer Linzer Parteizentrale schmiss: „Ich bin tief bewegt von diesem Vertrauensvotum. Die breite Zustimmung ist für mich ein klarer Auftrag – und Antrieb zugleich. Ich werde alles tun, um diesem Vertrauen gerecht zu werden.“

Und weiter: „Unser Ziel ist klar: Wir wollen Oberösterreich neu aufstellen – mit Leistung, Respekt und Sicherheit als politischen Grundpfeilern.“ Wie geht es jetzt weiter? Nach seinem Einzug in die Landesregierung wird von Winkler erwartet, dass er das Büro von Michael Lindner personell umbaut. Ebenso wird das in der Parteizentrale erwartet, allerdings auch erst, wenn er tatsächlich formal den Vorsitz übernommen hat. Zuletzt ist die Partei ordentlich ins Straucheln gekommen.

SPÖ bekam 2021 nur noch 18,6 Prozent Zustimmung
Nach mehreren Wechseln an der Parteispitze versank die Partei fast in der Bedeutungslosigkeit. Erst als in Linz nach der Brucknerhaus-Affäre und dem Rücktritt von Klaus Luger Dietmar Prammer seine Wahl zum Bürgermeister gewann, kehrte wieder Ruhe ein. Das muss Winkler jetzt auch in der Landespartei gelingen, die in den vergangenen Jahren von einem schwachen Wahlergebnis zum nächsten taumelte. Bei der Wahl im Herbst 2021 kam die SPÖ mit Birgit Gerstorfer an der Spitze auf 18,6 Prozent. 2003 waren es unter Erich Haider noch 38,3 Prozent gewesen.

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