Kein Gamechanger

Ferrari und das immer wiederkehrende Problem

Formel 1
07.06.2025 13:01

Trotz großer Hoffnungen keine Wende: Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur hatte erwartet, dass die neuen FIA-Vorgaben für die Frontflügel das Kräfteverhältnis der Formel-1-Saison 2025 verschieben könnten. Doch die erhoffte Veränderung blieb aus – stattdessen setzte McLaren ein weiters deutliches Zeichen.

Von einem erhofften Wendepunkt kann bei Ferrari keine Rede sein. Die neuen FIA-Vorgaben für die Frontflügel schienen aus Sicht von Teamchef Frederic Vasseur das Potenzial zu haben, das Kräfteverhältnis in der Formel 1 zu verschieben – zugunsten der Scuderia. Doch nach dem Spanien-Grand-Prix steht fest: Ein echter „Gamechanger“ waren die Maßnahmen nicht – zumindest nicht für Ferrari.

Der neue Frontflügel ist kein „Game Changer.“
Der neue Frontflügel ist kein „Game Changer.“(Bild: GEPA)

„McLaren ist uns immer noch zwei bis drei Zehntelsekunden voraus“, fasst Vasseur ernüchtert zusammen. Zwar habe sich das Team im Vergleich zum desaströsen Miami-Wochenende verbessert – „da wurden wir überrundet“ -, doch Vasseur warnt vor voreiligen Schlüssen. Es sei nicht allein der neue Frontflügel, der für die Fortschritte verantwortlich sei.

Hier der WM-Stand:

Vielmehr sieht der Teamchef den Schlüssel in der unterschiedlichen Performance je nach Streckencharakteristik – und in der Fähigkeit der Teams, ihre Autos optimal darauf abzustimmen. „Da steckt wahrscheinlich mehr Potenzial drin als in einem neuen Frontflügel oder anderen Komponenten“, so Vasseur.

Denn auch in Barcelona sei Ferrari nicht aus eigener Kraft aufs Podest gefahren, wie Charles Leclerc offen einräumt: Nur durch eine unglückliche Reifenstrategie bei Red Bull und eine Strafe gegen Max Verstappen konnte sich Ferrari auf Platz drei schieben. „Das war eine positive Überraschung für uns“, erklärt der Monegasse.

„Langsam verstehen wir das Auto“
Von technischer Verbesserung möchte Leclerc dennoch nicht sprechen. Vielmehr beginne Ferrari langsam zu verstehen, „wie wir das Auto abstimmen müssen, um das Maximum herauszuholen“. Doch diese Erkenntnis bringt auch neue Herausforderungen mit sich: „Wir fahren aggressive Set-ups, die sich im Cockpit nicht gut anfühlen.“

Details lässt er offen – doch der Tenor ist klar: Abstimmung allein reicht nicht, um langfristig konkurrenzfähig zu sein. „Ohne neue Updates wird es schwer, regelmäßig um Podiumsplätze mitzukämpfen“, meint Leclerc. „Mit unserer generellen Leistung bin ich nicht zufrieden. Da müssen wir bald den nächsten Schritt machen.“

Keine Updates in Sicht
Ob und wann technische Weiterentwicklungen folgen, lässt Teamchef Vasseur offen. „Wir arbeiten weiter am Auto – manches ist sichtbar, manches nicht“, sagt er vage. Dabei weist er darauf hin, dass nicht jedes Update auch offiziell bei der FIA gemeldet werden muss.

Für Leclerc werden Updates die einzige Chance zur Verbesserung. 
Für Leclerc werden Updates die einzige Chance zur Verbesserung. (Bild: AFP/APA/Andrej ISAKOVIC)

Kleine Veränderungen, etwa beim Materialeinsatz, gelten nicht als meldepflichtig, solange Form und Funktion eines Bauteils gleich bleiben. Entsprechend tauchen solche Maßnahmen auch nicht in den FIA-Dokumenten auf – obwohl sie durchaus Einfluss auf die Performance haben können.

Emotionen kochen über 
Tränen bei Lewis Hamilton – der siebenfache Weltmeister hatte sich die Saison anders vorgestellt. Einst mit Titelambitionen gestartet, wurde er in Barcelona erneut von der Realität eingeholt.

Während Charles Leclerc und George Russell Max Verstappen attackierten, kämpfte Hamilton gegen Nico Hülkenberg im Sauber – und verlor das direkte Duell. Eine bittere Szene für den Mercedes-Star, der sich im Teamfunk deutlich Luft machte: „Irgendetwas stimmt mit diesem Auto nicht. So schlecht war es noch nie“, funkte er an Renningenieur Riccardo Adami.

Auch nach dem Rennen war keine Besserung seiner Laune in Sicht. Hamilton wirkte ratlos: „Ich habe keine Ahnung, warum es so schlimm war. Das war eines der schlechtesten Rennen, an die ich mich erinnern kann.“ Für den Briten kommt die kurze Pause nach dem kräftezehrenden Triple Header zur rechten Zeit. In Kanada wartet mit dem Circuit Gilles-Villeneuve eine seiner Parade-Strecken - dort will Hamilton zurückschlagen.

Porträt von Ann Sophie Walten
Ann Sophie Walten
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